Vom Kita-Traum zur Investoren-Vision?

03. August 2025 13:42

Reaktion der Anwohnerinitiative auf die geplante Verpachtung des Kirchengrundstücks Marchlewskistraße 40

Die Bürger:inneninitiative BI10243 kritisiert in einer aktuellen Stellungnahme die geplante Verpachtung des 4.000 m² großen Kirchengrundstücks an der Marchlewskistraße 40 durch die Evangelische Kirchengemeinde Friedrichshain-Süd. Auslöser für die Reaktion ist die Berichterstattung der Berliner Morgenpost vom 1. August 2025, die den wirtschaftlichen Wert von 10 Millionen Euro und potenzielle Pachteinnahmen von 400.000 Euro in den Vordergrund stellt.

Die Initiative betont jedoch, dass das Gelände nicht nur ein „Wertobjekt“, sondern vor allem eine grüne Oase für den dicht besiedelten Kiez darstellt: Lebensraum für Tiere, Rückzugsort für Menschen und ein wichtiger klimatischer Ausgleich in der Nachbarschaft. Die ursprüngliche Idee einer Drei-Religionen-Kita wurde trotz Eingriffen in die Natur mitgetragen, doch die aktuelle Perspektive auf renditeorientierte Bebauung stößt auf entschiedenen Widerstand. Die Initiative kritisiert, dass öffentliche und kirchliche Flächen nicht einfach Investoreninteressen geopfert werden dürften und fordert die Kirche auf, ihrer gesellschaftlichen Vorbildrolle nachzukommen.

Im Fokus steht auch der Erhalt des historischen Lazarushauses sowie wertvoller alter Bäume. Ein vollständiger Abriss wird abgelehnt, stattdessen wirbt die Initiative für Transparenz, echte Beteiligung der Anwohnerschaft und einen ökologischen Folgenabschätzung noch vor jeglichen Bauentscheidungen. Als Vorschlag bringt die BI10243 einen naturnahen Waldspielplatz für das Areal ein – als zukunftsweisende, gemeinwohlorientierte Alternative zu neuen Hitzeflächen aus Beton.

Die Initiative ruft abschließend zur Beteiligung an Petition und Diskussion auf und wendet sich mit einem Appell an die Kirchengemeinde, die Stimme von Anwohner:innen, Eltern, Kindern und Klimaexpert:innen in künftige Planungen einzubeziehen

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