Anwohnerinitiative Marzahn-Ost: Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung
Anwohnerinitiative Marzahn-Ost steht für nachhaltige Stadtentwicklung und engagierte Bürgerbeteiligung in Berlin Marzahn-Hellersdorf. Seit der geplanten Neubebauung am Brodowiner Ring/Hohensaatener Straße kämpft die Initiative unermüdlich für den Erhalt lebenswerter Kieze, ökologische Verantwortung und sozial ausgewogene Entwicklung im Berliner Stadtteil. Die Bürgerinnen und Bürger mobilisieren sich gegen Überdimensionierung und ungenügende Infrastruktur der Neubauprojekte und setzen starke Zeichen für Mitbestimmung.
Am 25.03.2025 fand eine Informationsveranstaltung zur geplanten Neubebauung des Nahversorgungszentrums Brodowiner Ring/Hohensaatener Straße statt. Leider wurden viele Teile des Wohngebiets nicht eingeladen. Zudem wurden auf dieser Veranstaltung nach Angaben der Anwohnerinitiative zahlreiche Unwahrheiten über das Projekt verbreitet.
Geschichte und Hintergrund der Anwohnerinitiative Marzahn-Ost
Die Anwohnerinitiative Marzahn-Ost entstand aus dem Protest gegen den Neubau eines Wohnkomplexes (375 Wohneinheiten, 60 Parkplätze, über 400 Fahrradstellplätze, zwischen neun und siebzehn Etagen). Das Bauprojekt des Unternehmens ZS Gewobag Projektentwicklung Hohensaatener Str. GmbH sorgt für weitreichende Debatten über Stadtökologie, soziale Zusammensetzung und Infrastruktur.
Was wird gebaut
Ein Wohnkomplex mit Gewerbeetage, 375 Wohneinheiten, 60 (!) Parkplätze, mehr als 400 Fahrradstellplätzen, zwischen neun und siebzehn Etagen.
Fakten und Zahlen zum Anliegen
- Ca. 8.000 bis 10.000 Anwohner sind laut Schätzungen direkt von dem Vorhaben betroffen.
- Die Initiative zählt über 2.000 Unterschriften, die am 22. Mai 2025 in der BVV Berlin Marzahn-Hellersdorf eingereicht wurden.
- Ergänzend gab es über 2.300 Unterschriften durch Petitionen sowie ca. 300 Anwohner, die sich bei einer Bürgerbeteiligung eingebracht haben.
Ein Schwerpunkt der Initiative ist es, den Verlust von Grünflächen zu verhindern und effektive Nachverdichtung ohne Überlastung bestehender Infrastruktur sicherzustellen. Besonders die geringe Zahl von Parkplätzen, offene Müllhäuser und wenig anwohnergerechtes Design sind Kritikpunkte. Die Initiative kämpft dafür, die von der BVV empfohlene maximale Bauhöhe von vier Etagen zu verteidigen.
Ziele der Anwohnerinitiative Marzahn-Ost
Die Anwohnerinitiative Marzahn-Ost hat sich folgende zentrale Ziele gesetzt:
- Erhalt von Grün- und Sozialflächen für alle Bewohner*innen.
- Förderung einer Stadtentwicklung, die auf Nachhaltigkeit, soziale Ausgewogenheit und Bürgerbeteiligung setzt.
- Resistenz gegen Nachverdichtung auf Kosten von Lebensqualität und Umwelt.
- Transparenz in Planung, Bürgerbeteiligung und Kommunikation mit den Behörden.
- Umsetzung der BVV-Empfehlung für begrenzte Bauhöhen und angemessene Infrastruktur.
Die Anwohnerinitiative fordert die BVV auf, im Bebauungsplanverfahren 10-11 die Belange und Interessen der Anwohner:innen zu berücksichtigen, die Verbesserung der Nahversorgung der Nachbarschaft in den Mittelpunkt zu stellen und bei der Planung Klima- und Umweltschutz zu priorisieren.
Bedenken und ökologische Aspekte
- Infrastrukturelle Probleme bei Verkehrswegen, Nahversorgung, ärztlicher Versorgung sowie Kita-, Schul- und Arbeitsplatzversorgung – für einen derartigen Zuzug fehlt es an ausreichender Kapazität.
- Die geplante Gebäudehöhe sowie das Design passen nicht in die Umgebung. Die BVV hat daher eine maximale Bauhöhe von vier Etagen sowie einem Staffelgeschoss über dem Gewerbe im Erdgeschoss empfohlen.
- Die Zahl der Parkplätze ist unzureichend – besonders am Stadtrand sind Berufstätige häufig aufs Auto angewiesen.
- Durch das Bauprojekt würden bestehende Bäume auf dem Parkplatz der Geschäfte (Rewe, Penny, Kik, Apotheke) entfernt.
- Die wichtige Kaltluftschneise vom Ahrensfelder Berg würde durch die neuen Gebäude verbaut und zerstört.
- Die starke Nachverdichtung und Zunahme von Beton würden das innerstädtische Klima im Kiez nachhaltig negativ beeinflussen und aufheizen.
Aktionen und Mobilisierung
Anwohnerinitiative Marzahn-Ost fördert partizipative Stadtentwicklung
Mehr als 2.000 Unterschriften wurden von Anwohner*innen gesammelt und am 22. Mai 2025 in der BVV Berlin Marzahn-Hellersdorf eingereicht. Die Informationsveranstaltungen, Flyeraktionen und Straßenproteste der Initiative beweisen die Kraft der Mobilisierung in Marzahn Ost. Die Anwohnerinitiative Marzahn-Ost regt die Anwohnerschaft dazu an, die Zukunft ihres Quartiers selbst mitzugestalten.
Mitmachen und Stadt gemeinsam gestalten
Die Mitwirkung ist unkompliziert: Über die Website der Anwohnerinitiative Marzahn-Ost gibt es eine verbindliche Unterschriftenvorlage zum Ausdrucken und Ausfüllen. Alle Stimmen für die Empfehlungen der BVV sind ein starkes Signal für die bürgernahe Gestaltung des Stadtteils – und jede*r kann mitmachen.