Konflikt in Pankow: Grüne Höfe vs. Bebauung mit Fokus auf Naturschutz
In Pankow schwelt der Konflikt um die „Grünen Höfe“, wo Anwohner und Naturschützer gegen die Bebauungspläne der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gesobau kämpfen. Trotz heftiger Proteste und eines teuren, überwachten Zauns, der das Gebiet sichert, plant die Gesobau den Bau von zwei Wohnblöcken mit fast 100 Wohnungen, was zu einem erheblichen Verlust von alten Bäumen und Grünflächen führen würde.
Hauptkritikpunkte sind der unzureichende Ersatzpflanzungen und Nistplätze für Vögel und Fledermäuse. Die Naturschützer argumentieren, dass die bisherigen Maßnahmen den Verlust an Lebensraum nicht ausgleichen können. Der Plan wurde durch einen Trick ermöglicht: Die Gesobau beantragte ein Sonderbaurecht für eine Geflüchtetenunterkunft, ohne die Art der Gebäude zu ändern.
Initiativenführer und die Architektenkammer Berlin betonen die politische Taktik dahinter, da der Bausenator den Fall als Beispiel für sein „Schneller-Bauen-Gesetz“ nutzt. Der Regierende Bürgermeister zeigte Verständnis, betonte jedoch den dringenden Bedarf an Wohnraum und konnte keine Unterstützung zusagen.
Naturschutzverbände haben über 25 Vogelarten im Gebiet identifiziert, deren Lebensraum unwiederbringlich durch die Bauvorhaben zerstört wird. Eine Klage der Verbände steht im Raum, sollten die Maßnahmen nicht verbessert werden.