Initiative „Elternschaft Heinz-Brandt-Schule“ – Für den Erhalt von Bäumen und Schulqualität in Berlin-Weißensee
Wer wir sind
Unsere Schule im Überblick:
- Gebundene Ganztagsschule (8–16 Uhr) mit aktuell 446 Schüler*innen, inklusive Willkommensklasse
- Inklusion für alle Förderbedarfe, berufsvorbereitend
- Infrastruktur bereits am Limit (Mensa, Turnhalle, Lehrerzimmer zu klein)
- Sportaußenflächen 30 Gehminuten entfernt, nicht für alle erreichbar
- Starkes Schulkonzept: Lernbüros, individualisiertes Lernen, „Schule neu denken“
- Teilnehmer am Schulversuch „Schule im digitalen Wandel“
- Kollegium, das sich bewusst für dieses Konzept entschieden hat
Unser Anliegen
Wir, die Elterninitiative, erkennen die Notwendigkeit zusätzlicher Schulplätze an. Doch wir sind überzeugt: Eine Lösung darf nicht auf Kosten der Natur und der Lebensqualität der Schüler*innen gehen. Die geplante Fällung der Bäume und die Bebauung einer kleinen, grünen Hoffläche zerstören ein einzigartiges Stück Stadtnatur und verschlechtern das Mikroklima an der Schule erheblich.
Was steht auf dem Spiel?
- Verlust von 1/3 des Schulhofs: Diese Fläche wird für Sportunterricht, Inklusionsarbeit und Freizeit dringend benötigt.
- Schulhoffläche nach Bau: 3.000 m² unter der Vorgabe für Schulneubauten.
- Fällung von 8 großen Bäumen: Verlust von Schatten, grünem Klassenzimmer, Mikroklima und Schulhofqualität.
- Verlust des halben Schulgartens: Bedeutend für Wahlpflichtunterricht, Inklusionskonzept, Biodiversität und Grünfläche im Kiez.
- Erhöhte Hitzebelastung: Bereits heute leidet das Quartier unter Hitzestress, der durch weitere Versiegelung und Baumverlust verschärft wird.
Was bekommen wir?
- 11 neue Stammgruppenräume (Flurschulbauweise), die für das Schulkonzept und insbesondere für Inklusion/Schüler*innen mit Förderbedarf nicht geeignet sind.
- 100 zusätzliche Schüler*innen.
Was fordern wir?
- Echte Beteiligung an der Planung – Partizipation der Schulgemeinschaft und Anwohner*innen.
- Planung, die das Schulkonzept, die Inklusion und den Bedarf der Schule berücksichtigt.
- Lösung, die auf die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft und das Schulkonzept zugeschnitten ist.
- Zukunftsweisende und tragfähige Lösung für alle Beteiligten.
- Erhalt der alten Bäume auf dem Schulhof als natürliche Schattenspender, Sauerstofflieferanten und Lebensraum für Tiere
- Erarbeitung alternativer Standorte und Bauformen für den MEB, die den Schulbedarf decken, aber die Bäume erhalten
- Schutz des Hitzeschutzgebiets: Der Schulhof liegt in einem ausgewiesenen Hitzeschutzgebiet, in dem Grünflächen und Bäume besonders wichtig sind
- Transparente und frühzeitige Beteiligung der Schulgemeinschaft und Anwohner*innen an allen Planungen
Warum ist das wichtig?
- Klimaschutz und Lebensqualität: Die alten Bäume bieten im Sommer dringend benötigten Schatten und kühlen die Umgebung – ein unschätzbarer Wert in Zeiten zunehmender Hitzewellen. Sie tragen maßgeblich zur Luftqualität und zum Wohlbefinden der Kinder bei.
- Naturnahe Pausengestaltung: Der Schulhof ist für viele Kinder der einzige naturnahe Aufenthaltsort im Alltag. Die geplante Bebauung würde diesen Raum massiv verkleinern und versiegeln.
- Gesundheit der Kinder: Studien zeigen, dass Grünflächen und Bäume das Stresslevel senken, die Konzentration fördern und die Gesundheit stärken.
- Vorbildfunktion: Der Umgang mit Stadtnatur an Schulen sendet ein wichtiges Signal an die nächste Generation: Wie ernst nehmen wir den Klima- und Umweltschutz wirklich?
Die Elterninitiative fordert daher, dass der Bezirk und die Senatsverwaltung alle Alternativen ernsthaft prüfen und gemeinsam mit der Schulgemeinschaft nach Lösungen suchen, die sowohl den Bedarf an Schulraum als auch den Erhalt der Bäume ermöglichen.
Hintergrund: Die Debatte um den MEB an der Heinz-Brandt-Schule
Wie der rbb24 im November 2023 berichtete, ist der Konflikt um die geplante Baumfällung und den MEB-Bau seit Monaten Thema in der Nachbarschaft und in der Berliner Stadtgesellschaft. Viele Eltern, Schülerinnen und Anwohnerinnen fühlen sich von der Politik nicht ausreichend einbezogen. Die Bezirksverwaltung verweist auf den akuten Platzmangel an weiterführenden Schulen und sieht keine Alternative zum Bau an genau dieser Stelle. Die Elterninitiative hingegen hat mehrfach Vorschläge für alternative Standorte und Bauweisen gemacht, die bislang nicht ausreichend geprüft wurden.
Die Auseinandersetzung steht exemplarisch für viele ähnliche Konflikte in Berlin: Wie gelingt es, dringend benötigte Infrastruktur zu schaffen, ohne dabei wertvolle Grünflächen und alte Bäume zu opfern? Die Heinz-Brandt-Schule könnte hier ein Vorbild für eine nachhaltige und partizipative Stadtentwicklung werden.
Fakten auf einen Blick
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Betroffene Bäume: 8 (teilweise über 100 Jahre alt, kerngesund)
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Gefährdung: Fällung für einen großen Bau auf kleiner Fläche
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Schutzstatus: Der Schulhof liegt in einem ausgewiesenen Hitzeschutzgebiet
- Schulhofverlust: 1/3 der Fläche, 3.000 m² unter Vorgabe für Neubauten
- Schulgartenverlust: ca. die Hälfte, wichtig für Inklusion und Biodiversität
Mitmachen & Unterstützen
Unterschreiben Sie unsere Petition, bringen Sie sich aktiv ein oder helfen Sie uns, das Thema in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Jede Stimme und jede helfende Hand zählt, damit unsere Kinder auch morgen noch unter alten Bäumen spielen und lernen können.