Wer wir sind
Wir sind engagierte Menschen, die im Wohngebiet des zweiten Bauabschnitts der Karl-Marx-
Allee (KMA) leben. Dieses Gebiet unterliegt einer „Erhaltungsverordnung“. Im Sommer 2018
haben wir beschlossen, die Umsetzung des dafür entwickelten Integrierten städtebaulichen
Entwicklungskonzepts (ISEK) durch unsere Ideen und unser Engagement zu begleiten.
Kritisch und konstruktiv, mitbestimmend und initiativ.
Wir lieben unser Quartier und möchten zu seiner Aufwertung und Verschönerung beitragen.
Dazu nutzen wir alle Möglichkeiten um die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner in
die Planungsprozesse einzubringen und gemeinsam nach der bestmöglichen Lösung zu
suchen. Wir haben viele Ideen, die wir während der regelmäßigen Zusammenkünfte
diskutieren und an die Entscheidungsträger des Bezirks herantragen.
Eine Nachverdichtung lehnen wir nicht grundsätzlich ab. Uns ist bewusst, dass bezahlbare
Wohnungen benötigt werden. Hier sollte man allerdings mit Augenmaß agieren. Es werden
zu oft Genehmigungen nach § 34 BauGB erteilt, weil die Erstellung der Bebauungspläne mit
der vorgeschriebenen Beteiligung nicht verfolgt wird. Der Verlust von Bäumen und die
weitere Bodenverdichtung wird billigend in Kauf genommen.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der anerkannte Klimanotstand ein Umdenken
erfordert. Die Innenstadtbereiche gehören gemäß einer Erhebung der Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zu den besonders belasteten Gebieten von Berlin. Hier
sind Freiflächen für den Luftaustausch und die Aufnahme von Regenwasser existentiell.
Bäume, die Schatten spenden, Lärm dämpfen und Schadstoffe filtern sind lebenswichtig.
Dies bleibt viel zu oft unberücksichtigt.
Durch Baumaßnahmen, Klimaschäden, Mangelpflege oder Altersschwäche gab es viele
Baumverluste. Allein in den letzten drei Jahren wurden bei uns ca.100 Bäume mehr gefällt
als neu gepflanzt. Den Sträuchern geht es ebenfalls schlecht. Auf Kniehöhe geschnitten,
tragen sie weder Blüten noch Früchte. Oft gehen sie ein, da der Boden durch die
Schnittmaßnahmen keinen Schatten mehr hat und noch schneller austrocknet.
Als Nachbarschaftsrat KMA II e.V. setzen wir uns für eine nachhaltige und sachgerechte
Pflege des Stadtgrüns ein. Wir möchten, dass die vorhandenen Freiflächen mit vernünftigen
Maßnahmen zu wirklichen Grünflächen im Sinne der Biodiversität, des Klimaschutzes und
der Erholung werden. Bei der Planung von Neubauten müssen Wege gesucht werden,
vorhandenes Grün zu erhalten. Ersatzpflanzungen sind vor Ort nötig. Bürger werden zu
Spenden für die Stadtbaumkampagnen aufgerufen, während sich Investoren mit
Ausgleichszahlungen freikaufen können, die irgendwo „versickern“.
Auch die künftigen Bewohner der Innenstadt möchten hier eine lebenswerte Umwelt. Soll
man es hier in Zukunft nur noch in klimatisierten Büros und Hotels aushalten und ins Umland
pendeln, um zu leben? Das kann keine Lösung sein.