Graues Kloster Berlin: Keine Geschenke an private Stiftungen!

08. Juli 2025 19:02

Graues Kloster Berlin

Graues Kloster Berlin: Warum es der Öffentlichkeit gehören muss

Ein Schatz für die Öffentlichkeit

Das Graue Kloster Berlin ist eines der bedeutendsten historischen Bauwerke der Hauptstadt. Der Berliner Senat plant, der privaten „Stiftung Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster“ – geführt von einem SPD-Politiker und unterstützt von einem CDU-Politiker – öffentliche Mittel in Millionenhöhe sowie zwei Grundstücke im Wert von mindestens 3,5 Millionen Euro zu überlassen. Diese Grundstücke rahmen das Hauptportal der historischen Kirchenruine des ehemaligen Franziskanerklosters aus dem 15. Jahrhundert an der Klosterstraße ein. Damit würde die Stiftung faktisch die bauliche Deutungshoheit über einen der geschichtsträchtigsten Orte Berlins erhalten.

Hintergrund und aktuelle Pläne

Die geplante Übergabe soll per außergerichtlichem Vergleich erfolgen, obwohl das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen die Restitutionsforderungen der Stiftung bereits 1999 abgewiesen hat. Es gab nie eine Enteignung – entsprechend gibt es nichts zu restituieren oder wiedergutzumachen. Dennoch wurde nie eine gerichtliche Entscheidung herbeigeführt, weil die Stiftung mit Zustimmung des Landes Berlin jahrzehntelang gerichtliche Verfahren ruhen ließ. So blieb die Eigentumsfrage künstlich ungeklärt, während die Stiftung die Rekonstruktionspolitik des damaligen Senatsbaudirektors Hans Stimmann (SPD) unterstützte und maßgeblich vorantrieb. Nun soll die Stiftung unter der aktuellen Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (ebenfalls SPD) als Bauherrin etabliert werden.

Warum das Graue Kloster Berlin der Öffentlichkeit gehören muss

Das Graue Kloster Berlin ist ein bedeutendes Denkmal der Berliner Stadtgeschichte und gehört zum kulturellen Erbe aller Berlinerinnen und Berliner. Eine Übertragung an eine private Stiftung würde nicht nur öffentliche Werte verschenken, sondern auch die Kontrolle über die weitere Entwicklung dieses Ortes aus der öffentlichen Hand geben. Gerade bei so sensiblen historischen Stätten ist Transparenz, öffentliche Kontrolle und demokratische Teilhabe unerlässlich.

Kritik und Widerstand

Gegen diese Pläne richtet sich eine Petition an den Berliner Senat und den Landesrechnungshof. Zu den über zwanzig Erstunterzeichnern zählen prominente Persönlichkeiten aus Architektur, Wissenschaft, Politik und Kultur, darunter:

  • Regula Lüscher (ehemalige Senatsbaudirektorin)
  • Thomas Flierl (früherer Kultursenator)
  • Annett Gröschner (Schriftstellerin)
  • ArchitektInnen wie Benjamin Förster Baldenius, Arno Brandhuber, Kees Christiaanse, Theresa Keilhacker, Anh-Linh Ngo, HG Merz, Philipp Oswalt, Donata Valentien
  • WissenschaftlerInnen und KuratorInnen wie Gabriele Dolff-Bonekämper, Martin Kieren, Andreas Ruby, Alexander Stumm
  • Axel Matthies (ehemaliger Klosterianer)
  • PolitikerInnen wie MdB Katalin Gennburg, MdA Katrin Schmidberger, MdA André Schulze, MdA Julian Schwarze

Was können Sie tun?

Die Petition gegen die geplante Übertragung kann online unterzeichnet werden:

Weitere Informationen und Hintergründe finden Sie unter:

Bedeutung für die Stadtgesellschaft

Das Graue Kloster Berlin steht für die wechselvolle Geschichte der Stadt, für kulturelle Vielfalt und für die Bedeutung des öffentlichen Raums. Die Ruine ist ein Ort der Erinnerung und der Begegnung, der allen Berlinerinnen und Berlinern offenstehen muss. Die Übertragung an eine private Stiftung würde nicht nur einen Präzedenzfall schaffen, sondern auch das Vertrauen in die Verwaltung von Kulturgütern erschüttern.

Forderungen an den Senat

  1. Keine Übertragung von öffentlichen Grundstücken und Geldern an private Stiftungen ohne transparente und demokratische Beteiligung.
  2. Klare gerichtliche Klärung der Eigentumsfrage rund um das Graue Kloster Berlin.
  3. Entwicklung eines öffentlichen Nutzungskonzepts für das Graue Kloster Berlin unter Beteiligung der Stadtgesellschaft.

Fazit: Graues Kloster Berlin – Keine Geschenke an private Stiftungen!

Das Graue Kloster Berlin ist ein einzigartiges Kulturgut, das der Öffentlichkeit gehören und von ihr gestaltet werden muss. Setzen Sie sich gemeinsam mit vielen Engagierten für den Erhalt des Grauen Klosters Berlin als öffentlichen Ort ein. Jede Stimme zählt.

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