Moore sind wahre Klimahelden – das zeigt nicht nur die Wissenschaft, sondern auch das Engagement zahlreicher Initiativen. Besonders in Berlin-Buch wird aktuell deutlich, wie wichtig der Schutz dieser einzigartigen Ökosysteme ist. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Moore so bedeutend für den Klimaschutz sind, was ein aktueller n-tv-Beitrag dazu erklärt und wie die Initiative Buch am Sandhaus sich für den Erhalt der Moorlandschaften im Norden Berlins einsetzt.
Was sind Moore und warum sind sie so wichtig?
Moore sind Feuchtgebiete, die sich durch einen hohen Wasserstand und die Bildung von Torf auszeichnen. Sie entstehen über Jahrhunderte und speichern enorme Mengen an Kohlenstoff. Obwohl sie weltweit nur etwa drei Prozent der Landfläche bedecken, binden sie rund ein Drittel des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs. Damit sind Moore wahre „Klimaschützer“: Sie nehmen mehr CO₂ auf als alle Wälder der Erde zusammen.
Doch Moore sind bedroht. Durch Entwässerung, Landwirtschaft und Bebauung werden sie zerstört. Das Problem: Wird ein Moor trockengelegt, zersetzt sich der Torf und setzt das gespeicherte CO₂ frei – mit gravierenden Folgen für das Klima.
Der n-tv-Beitrag: Moore als Klimaschutz-Superhelden
Ein aktueller Beitrag auf n-tv („Moore retten – darum sind sie so wichtig“) stellt die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz anschaulich dar. Die Wissenschaftler Alex und Ann-Christin Kornelsen von der Initiative „Mission to Marsh“ (Moorschutz ist unser Mission) erklären darin, wie Moore funktionieren und warum ihre Renaturierung so entscheidend ist. Ihr Ziel: Trockengelegte Moore wiederzuvernässen, damit sie weiterhin als Kohlenstoffspeicher wirken können.
Im Video wird deutlich: Moore sind nicht nur für das Klima, sondern auch für die Artenvielfalt unverzichtbar. Sie bieten seltenen Pflanzen und Tieren einen einzigartigen Lebensraum. Die Wiederherstellung und der Schutz von Mooren sind daher ein zentrales Anliegen für den Umwelt- und Naturschutz.
Moore in Berlin-Buch: Bedroht durch Bebauung
Auch in Berlin-Buch gibt es wertvolle Moor- und Feuchtgebiete, die jedoch durch geplante Bauprojekte gefährdet sind. Die sogenannten „Moorlinsen“ und die „Moorwiese“ sind bedeutende Biotope, die nicht nur seltene Arten beherbergen, sondern auch für das lokale Klima eine wichtige Rolle spielen. Durch Bebauung und Veränderungen des Wasserhaushalts droht jedoch ihre Zerstörung.
Die Initiative Buch am Sandhaus setzt sich deshalb aktiv für den Erhalt dieser einzigartigen Landschaften ein. Sie fordert:
- Keine Bebauung zwischen „Moorwiese“ und Großer Moorlinse
- Einen Mindestabstand zur Uferzone
- Den dauerhaften Schutz der ökologisch wertvollen Flächen
- Eine Bauplanung, die den Schutz der Moore und ihrer Artenvielfalt garantiert
Diese Forderungen sind nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvoll, sondern entsprechen auch den wissenschaftlichen Empfehlungen, wie sie im n-tv-Beitrag erläutert werden.
Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustür
Der Schutz der Moore in Berlin-Buch ist ein konkretes Beispiel dafür, wie globaler Klimaschutz lokal umgesetzt werden kann. Während der n-tv-Beitrag die Bedeutung der Moore auf weltweiter Ebene erklärt, zeigt die Initiative Buch am Sandhaus, wie wichtig es ist, vor Ort aktiv zu werden. Der Erhalt der Moore ist ein Gewinn für das Klima, die Artenvielfalt und die Lebensqualität der Menschen in Berlin-Buch.
Was können Sie tun?
– Informieren Sie sich über die Bedeutung der Moore und unterstützen Sie lokale Initiativen wie Buch am Sandhaus.
– Engagieren Sie sich für den Erhalt der Moorlandschaften in Ihrer Region.
– Sprechen Sie mit politischen Entscheidungsträgern über die Notwendigkeit, Moore zu schützen und zu renaturieren.
Ergänzung: Schutz der gesamten Stadtnatur – nicht nur der Moore
Der Schutz von Mooren ist ein zentrales Anliegen für Klima und Artenvielfalt in Berlin-Buch. Doch der Blick auf die Stadtentwicklung zeigt: Auch andere grüne Ressourcen und naturnahe Flächen sind bedroht und verdienen unsere Aufmerksamkeit. Das macht die aktuelle Pressemitteilung des Berliner Bündnis Nachhaltige Stadtentwicklung (BBNS) und der dazugehörige Film „Unsere lebenswerte Stadt. Euer Auftrag.“ deutlich.
Worum geht es im BBNS-Film?
Anlässlich des Tages der Städtebauförderung 2025 hat das BBNS einen eigenen Film veröffentlicht, der die Herausforderungen und Konflikte rund um die Stadtentwicklung in Berlin beleuchtet. Während der Berliner Senat die Nachverdichtung und den Wohnungsbau – oft mit Beton – als alternativlos darstellt, setzt sich das Bündnis für den Erhalt grüner Ressourcen, klimaresiliente Stadtstrukturen und eine nachhaltige Entwicklung ein. Der Film zeigt anhand von vier aktuellen Wohnungsbauprojekten, wie diese häufig gegen die Interessen der Bestandsmieter, gegen die Artenvielfalt und trotz der ausgerufenen Klimanotlage durchgesetzt werden.
Zentrale Kritikpunkte und Forderungen
- Erhalt grüner Ressourcen: Nicht nur Moore, sondern auch andere Grünflächen, Bäume und naturnahe Areale müssen bewahrt werden, um die Lebensqualität und das Stadtklima zu sichern.
- Mehr Bürgerbeteiligung: Die Initiativen fordern echte, ergebnisoffene Beteiligung der Anwohner in allen Planungsprozessen. Viele Menschen fühlen sich übergangen und kritisieren, dass Alternativvorschläge für sozial und ökologisch verträglicheren Wohnungsbau ignoriert werden.
- Nachhaltige Stadtentwicklung:Das Bündnis fordert, dass die Stadtentwicklung nicht einseitig auf Nachverdichtung und Flächenversiegelung setzt, sondern innovative, nachhaltige und sozialverträgliche Lösungen sucht.
Im Film kommen betroffene Bürgerinnen und Bürger zu Wort. Sie berichten von mangelndem Vertrauen in die Politik, enttäuschten Erwartungen an die Bürgerbeteiligung und der Sorge, dass die Klimanotlage in der Praxis kaum noch eine Rolle spielt. Die Initiativen des BBNS treten für Kompromisse ein, erwarten aber auch, dass die Senatsverwaltung demokratische Prozesse ernst nimmt und den Schutz der Stadtnatur in den Mittelpunkt stellt.
Fazit: Ganzheitlicher Schutz der Stadtnatur ist notwendig
Die Debatte um den Moorschutz in Berlin-Buch ist Teil eines größeren Ganzen: Der Schutz der gesamten Stadtnatur – von Mooren über Wiesen bis zu Bäumen und Parks – ist entscheidend für eine lebenswerte, klimaresiliente und sozial gerechte Stadt. Die Forderungen des BBNS und der Bürgerinitiativen zeigen, dass nachhaltige Stadtentwicklung mehr ist als Wohnungsbau: Sie bedeutet, die natürlichen Lebensgrundlagen für heutige und künftige Generationen zu bewahren.
Nur wenn Moore, Grünflächen und die Artenvielfalt gemeinsam geschützt werden, bleibt Berlin eine lebenswerte Stadt für alle.