Protest gegen Baumfällung von 60 Bäumen am Tempelhofer Damm – 2. März 2025

28. Februar 2025 12:17

Protest gegen Baumfällung von 60 Bäumen am Tempelhofer Damm - 2. März 2025

Kraftvoller Protest gegen Baumfällung am Tempelhofer Damm: Bürger fordern Umplanung

Am 2. März 2025 werden engagierte Bürgerinnen und Bürger am Tempelhofer Damm zusammenkommen, um gegen die geplante Baumfällung von 60 gesunden Bäumen zu protestieren. Die Demonstration, organisiert vom Volksentscheid Baum (BaumEntscheid) und unterstützt von zahlreichen Initiativen, setzt ein klares Zeichen für den Erhalt wertvoller Stadtbäume in Zeiten des Klimawandels.

Hintergrund der Protestaktion

Die geplante Baumfällung am Tempelhofer Damm hat bei Berliner Stadtgrün-, Verkehrs- und Klimainitiativen für Empörung gesorgt. In einer Zeit, in der der Klimawandel zunehmend spürbar wird und längere Hitzewellen zur Realität gehören, ist der Erhalt jedes einzelnen Baumes von großer Bedeutung. Die Entscheidung, 60 gesunde Bäume zu fällen, steht im Widerspruch zu früheren Zusagen von Senat und Wasserbetrieben, diese zu erhalten.

Heinrich Strößenreuther, Co-Initiator des Volksentscheids Baum, betont: “Versprochen ist versprochen – Planen statt Fällen! Wir appellieren an Bezirk, Senatsverwaltung und Wasserbetriebe, in Zeiten des Klimawandels Bäume zu retten statt zu fällen. Kettensägen sind hier ganz sicher das falsche Mittel!”

Ziele der Demonstration gegen Baumfällung

Die Protestaktion verfolgt mehrere wichtige Ziele:

  1. Eine BVV-Mehrheit gegen die Baumfällung und für eine Umplanung zu erwirken
  2. Eine neue Wertschätzung für Bäume in Zeiten des Klimawandels zu zeigen
  3. Gesunde Bäume zu retten (50-90% der Berliner Bäume sind bereits krank)
  4. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenMUVK) und die Wasserbetriebe zur Umplanung zu bewegen
  5. Mindestens 80% der gesunden Bäume (60 von insgesamt 70) zu erhalten

Kernbotschaften gegen Baumfällung

Die Protestierenden setzen sich für folgende Punkte ein:

  1. Erhalt von Bäumen, insbesondere gesunder ausgewachsener Exemplare
  2. Planung von Baumaßnahmen ohne Baumfällung gesunder Bäume
  3. Änderung der Planungsvorgaben
  4. Beschluss eines Budgets für Baumerhalt bei Leitungssanierungen
  5. Beendigung der “Planen und Fällen”-Politik
  6. Anpassung der Schema-F-Verkehrsplanung zugunsten modernerer Lösungen Alternativen zur Baumfällung

Die Demonstration macht deutlich, dass es Alternativen zur geplanten Baumfällung gibt. Der Tempelhofer Damm verfügt pro Richtung über drei Spuren – eine Parkspur und zwei Fahrspuren -, sodass ausreichend Platz für Umleitungen besteht. Falls Parkplätze erhalten bleiben sollen, sind tageszeitlich flexible Einbahnstraßen mit Baustellenampeln eine erprobte Lösung, die bereits andernorts genutzt wird.

Stimmen der Unterstützer

Katharina Dietze von Omas for Future unterstreicht die Dringlichkeit des Anliegens: “Jede Baumfällung ist eine zu viel. Gerade jetzt, wo die Sommer immer heißer werden, wo wir mehr Kühlung und Schatten in der Stadt brauchen, müssen Bauplanungen ohne Fällungen möglich sein – alles andere wäre piefige Verkehrspolitik der 70er Jahre.”

Denise Brodowski, Sprecherin vom BaumEntscheid, ergänzt: “Die geplante Baumfällung zeigt, wie dringend nötig unser Klimaanpassungsgesetz für unsere Stadt ist: Jeder gesunde Baum muss erhalten bleiben.”

Breites Bündnis gegen Baumfällung

Die Demonstration wird von einem breiten Bündnis unterstützt. Neben dem Volksentscheid Baum (BaumEntscheid) rufen folgende Organisationen zur Teilnahme auf:

Diese breite Unterstützung zeigt, dass der Erhalt von Stadtbäumen ein Anliegen ist, das viele Berlinerinnen und Berliner bewegt und verschiedene Interessengruppen vereint.

Details zur Demonstration gegen Baumfällung

📅 Sonntag, 02.03.2025 14:00 Uhr
📍 Buswende-Spur auf der Feld-Seite des Tempelhofer Damms gegenüber der Manfred-von-Richthofen-Straße, nahe der S/U-Bahnhaltestelle Tempelhof
Marsch: Richtung Platz der Luftbrücke – Abschlusskundgebung an der Manfred-von-Richthofen-Straße
Ende: ca. 15:00 Uhr am Platz der Luftbrücke

Hintergrund der Baumaßnahmen

Die geplanten Bauarbeiten am Tempelhofer Damm sind aufgrund des schlechten Zustands der Infrastruktur notwendig. Unter dem Asphalt verlaufen neben dem Tunnel der U6 drei Abwasserdruckleitungen aus dem 19. Jahrhundert, deren Zustand die Wasserbetriebe als “Zeitbomben” beschreiben. Die Sanierung dieser Leitungen ist unumgänglich, um größere Schäden und Rohrbrüche zu verhindern.

Kontroverse um die Bauplanung

Die Entscheidung, die Bäume zu fällen, wird von der Verkehrsverwaltung mit einer besseren Ökobilanz und einfacherer Baustellenlogistik begründet. Sie argumentiert, dass die Erhaltung von zwei Fahrspuren pro Richtung während der Bauarbeiten den zusätzlichen CO₂-Ausstoß durch Umleitungen vermeidet. Diese Sichtweise wird jedoch von Umweltschützern und lokalen Politikern kritisiert, die argumentieren, dass diese Rechnung die weiteren Umwelteffekte von Bäumen wie Kühlung und Feinstaubbindung vernachlässigt.

Aufruf zur Teilnahme

Das Berliner Bündnis Nachhaltige Stadtentwicklung (BBNS) und alle beteiligten Organisationen rufen die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich an dieser wichtigen Demonstration gegen die Baumfällung zu beteiligen. Jede Stimme zählt, um die Entscheidungsträger von der Notwendigkeit einer Umplanung zu überzeugen und den wertvollen Baumbestand am Tempelhofer Damm zu erhalten.

Gemeinsam können wir ein Zeichen setzen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die den Klimawandel ernst nimmt und den Wert jedes einzelnen gesunden Baumes anerkennt. Lassen Sie uns am 2. März 2025 zusammenkommen und für eine grünere, lebenswertere Zukunft Berlins einstehen. Die Demonstration ist nicht nur ein Protest gegen die geplante Baumfällung, sondern auch ein Aufruf zu einem grundlegenden Umdenken in der Stadtplanung und Infrastrukturentwicklung.

In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Hitzebelastung in Städten sind Bäume mehr als nur Dekoration – sie sind lebenswichtige Klimaanlagen, Schattenspender und Luftreiniger. Jeder erhaltene Baum trägt dazu bei, die Lebensqualität in Berlin zu verbessern und die Stadt widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Klimawandels zu machen.

Zur Rede vom Baum- & ArtenschutzDino: https://www.bbns.info/baum-artenschutz-versprochen-ist-versprochen/

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