Die Bürgerinitiative Jahnsportpark und die NaturFreunde Berlin äußern ihr Bedauern über die jüngste Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin zum Abriss der Osttribüne im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu einem früheren Beschluss vom November 2024, der die Abrissarbeiten bis September 2025 untersagt hatte.
Kritik an Artenschutzmaßnahmen beim Jahnsportpark
Umstrittene CEF-Maßnahmen
Die Kritiker bemängeln die Umsetzung der Artenschutzmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) durch die Senatsverwaltung. Trotz Kenntnis der notwendigen Schutzmaßnahmen seit 2020 wurden erst nach dem Gerichtsbeschluss im November 2024 provisorische Lösungen wie Sperlingstürme und Bretterwände installiert.
Zweifel an Wirksamkeit
Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen für die geschützten Vogelarten und Fledermäuse wird von den Naturschützern stark angezweifelt. Ein fachkundiges Monitoring während der Brutperiode, das die angebliche 100%ige Annahme der Niststätten belegen könnte, wurde nicht vorgelegt.
Finanzielle und politische Aspekte
Kostenexplosion und Haushaltsdebatte
Das Projekt steht auch wegen seiner hohen Kosten in der Kritik. Mehr als 200 Millionen Euro sollen für ein „überdimensioniertes Stadion“ ausgegeben werden, dessen Bedarf von den Kritikern in Frage gestellt wird.
Politische Motivation
Bausenator Gaebler wird vorgeworfen, mit dem Projekt vorrangig die kritische Anwohnerschaft „mundtot“ machen zu wollen, anstatt die tatsächlichen Bedürfnisse des Sports und der Inklusion zu berücksichtigen.
Reaktionen und Ausblick
Die NaturFreunde Berlin erwägen eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einzulegen. Die Bürgerinitiative Jahnsportpark setzt sich weiterhin für eine „vernünftige, kostengünstige und nachhaltige Entwicklung des Sportparks“ ein, die Inklusion, Stadtnatur, Bausubstanz und Klimaschutz berücksichtigt.
zur gemeinsamen Pressemitteilung der Bürgerinitiative Jahnsportpark und der NaturFreunde Berlin